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Gekreuzte Klingen

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Beitrag  Eike Peace Di Jul 31, 2012 12:04 am

21 Leute standen vor ihm in der Rehe. TSCHACK. Jetzt nur noch 20. Es musste schnell gehen. Hoffentlich behielt Felicitas die Nerven. Lucius sah sich nervös um. Ungefähr zwei Meter vor ihm stand auf einem kleinen Podest der Albtraum für alle Assassinen. Die Guillotine. TSCHACK. Noch 19. „Verdammt! Felicitas. Wie konnte das nur passieren?“, flüsterte er. Lucius ordnete seine Gedanken. TSCHACK. 18. Seufz.


Das Letzte woran er sich erinnern konnte bevor er in der schimmligen Zelle im Kerker der Hauptstadt aufgewacht war ist, dass er sich in ein Haus schlich. Das Haus eines einflussreichen, aber korrupten Mitglieds des Senats. Der Auftrag war einfach. Zielen. Schießen. Töten. Leider schlug der Pfeil in die Schulter ein. Das giftige Holz müsste ihn zwar schon längst elendig zu Grunde gehen lassen, aber leider hatte der werte Herr noch seinen Wachen das Zeichen gegeben ihn anzugreifen, zu fesseln und den Stadtwachen zu übergeben.


TSCHACK. Das widerwärtige Geräusch von brechenden Halswirbeln lies ihn aus seinen Gedanken hochschrecken. Mist. Jetzt waren nur noch fünf vor ihm. „Hey Echse“, rief einer der Zuschauer, „so nah am Wasser und doch wirst du nie wieder schwimmen!!!“ Er hatte leider Recht. Ja, das Gefängnis lag am Wasser und ja, vermutlich würde Lucius nie mehr schwimmen können. Zumindest wenn es nach dem Gesetz ging. Aber damit nahm er es ja eh nicht so genau. TSCHACK. Noch Vier, es wurde eng. „Psst. Felicitas“, flüsterte er, „Jetzt.“
TSCHACK. Drei, verdammt leg los. TSCHACK Zwei, Felicitas fang an. TSCHACK. Einer, und zwar Felicitas. Doch jetzt brach die Hölle los. Felicitas legte seinen Kopf nämlich nicht einfach unter die Klinge. Im Gegenteil, da er einen Dietrich dabei hatte, konnte er sich von den Ketten befreien und einer der Wachen das Schwert abnehmen und sie töten. Er nahm den Schlüssel vom Gürtel des Toten und schloss das Schloss von Lucius Ketten auf. Jetzt erwachten auch die anderen Wachen aus ihrer Erstarrung.
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Beitrag  Rei-Sama Di Jul 31, 2012 12:26 am

Kapitel 1

Er streifte durch die dunklen Straßen der Burgstadt, ließ seinen aufmerksamen Blick wandern. Er suchte etwas, einen Ort, wo er sich ein Abendessen verdienen konnte, ein Schänke. Die Stadt war voller Schänken, natürlich, aber nicht solche, deren Wärme er genießen wollte. Es waren nur überladene Kneipen zu finden, in denen die Männer vor Trunkenheit grölten. Das beliebte ihm nicht. Er war zwar selbst arm, kämpfte beinahe täglich ums überleben, aber dennoch wollte er einen ruhigeren Ort haben. Ja, je ruhigeres war, desto weniger Leute waren da um zu zahlen, aber Betrunkene zahlten auch nichts. Außerdem hielten sich Stadtwachen in der Regel von allzu verhangenen und düsteren Schänken fern. Und genau das war ihm recht, denn darauf wollte er hinaus. Nach einigen Minuten streifte sein Blick eine Kneipe, aus der ein betrunkener Mann mittleren Alters geworfen wurde. „Hier nicht, du! Ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass du hier nicht alle anpöbeln sollst! Und nun verzieh dich!“, brüllte der stämmige Schankwirt mit dem breiten Kreuz, der gerade wieder in seinen Laden treten wollte. Blitzschnell hatte er reagiert und den Wirt an der Schulter festgehalten. „Mein Herr, wäre mein musikalisches Talent vielleicht von Interesse? Ich sehe, Ihr könntet etwas Aufmunterung gebrauchen.“ Der Wirt drehte sich zu ihm um und wischte sich die Hände an der leicht verdreckten Schürze ab. „Ein Musiker, hm? Kannst du denn wirklich spielen?“, fragte er misstrauisch. Er schmunzelte. „Sicher. Und wenn Euch mein Spiel nicht gefällt, so könnt Ihr mich noch immer eurer Schänke verweisen.“, erwiderte er ruhig. Der Wirt überlegt, willigte aber schließlich ein. „Was willst du für dein Spiel?“, fragte er. „Lediglich eine warme Mahlzeit und vielleicht ein paar Groschen. Nicht viel, nur das, was mir die Gäste selbst geben wollten.“ Der Schankwirt nickte, zeigte ihm dann, dass er folgen sollte.
Der Schankraum war nicht sonderlich groß, dennoch gab es eine Erhebung für Musiker oder Gaukler, auf der er Platz nehmen konnte. Insgesamt konnte er sieben Tische ausmachen, alle Rund und relativ groß, zudem fast vollständig besetzt. Alle Gäste verharrten kurz, sahen ihn an und redeten weiter in gewöhnlicher Lautstärke. Der Schankwirt führte ihn zur Erhebung und stellte ihm zwei Stühle zur Verfügung. Schnell hatte er seinen dunklen Umhang von sich gestreift und über die Lehne des ersten Stuhls gelegt, sodass sein langes, zu einem Zopf gebundenes Haar zum Vorschein kam, dass im matten Licht des Schankraumes wie Feuer aufleuchtete. Zudem stellte er sein Gepäck ab, verteilte es auf die Stühle und zog schließlich drei Instrumente hervor: Eine alte Violine aus dunklem Holz, eine silberne Harfe und eine elegante Panflöte, die er selbst hergestellt hatte und mit der er sich oft ein paar Nächte im Warmen erspielt hatte. Als er alles bereit gelegt hatte, wandte er sich noch einmal an den Wirt. Dieser sah ihn erstaunt an – ebenso wie alle anderen Anwesenden – und meinte dann: „Du kannst dann anfangen. Wenn du deine Sache gut machst, kriegst du dein Essen und ein paar Münzen. … Willst du mir nicht vorher deinen Namen verraten?“ Wieder musste er schmunzeln. Dann verbeugte er sich tief, während er antwortete: „Mein Name ist Kian Alish. Im Munde des Volkes nennt man mich jedoch „Kjell“. Die Anwesenden blickten ihn mit großen Augen an, er wusste ja warum. Er hatte einen dunklen, schimmernden Teint, sehr selten in diesen Gegenden zu erblicken. Denn seine „Rasse“ lebte seit Jahren nicht mehr in diesen Regionen, sie beheimatete die trockenen Wüsten der Welt. Daher nannte man sie auch „Wüstenmenschen“ oder „Steppenkinder“. Es war für ihn völlig normal, dunkelhäutige mit feurigen roten Haaren, meist lang, zu sehen – daran erkannte man einen Wüstenmenschen nun einmal – aber für „Außerwüstler“ war es eine Art Sensation. Hinzu kam sein Leben als Troubadour, was ihn noch viel ungewöhnlicher machte. Er richtete sich wieder richtig auf und drehte sich den Gästen zu. „Zu Beginn: Gibt es irgendwelche Wünsche?“ Sofort meldeten sich die Gäste zu Wort, ein Lied nach dem anderen wurde in den Raum geschleudert. „Habe ich gerade „Das Märchen des Drachen“ verstanden?“, fragte Kjell ruhig und grölende Stimmen erhoben sich, ebenso wie die Bierkrüge. Kjell schmunzelte, dann griff er nach seiner Panflöte und begann, das fröhliche Lied zu spielen.
Es waren bereits ein paar Stunden vergangen und Kian hatte inzwischen schon etwas zu Essen bekommen, sollte aber weiterhin spielen. Bisher waren auch nur wenige der Gäste gegangen und alle Verbliebenen verlangten nach weiterer musikalischer Unterhaltung. Kian war froh, dass sie von ihm keinen Gesang verlangten, da er schon seit ein paar Tagen leichte Halsschmerzen verspürte. Immer wieder hatte er an diesem Abend Legenden und Tanzlieder gespielt. Ihm war aufgefallen, dass die Gäste dieser Schänke sehr ausgelassen über die Wachen der Burg oder allgemein das Regime redeten und ihr Unwohlsein dem gegenüber äußerten, wenn auch hinter vorgehaltener Hand. Das erleichterte ihn ungemein, denn dann musste er keine Rücksicht nehmen. Auch er war ein Feind des Regimes, hatte seine Heimat doch sehr unter diesem gelitten. Er wusste nicht, wie es nun war, aber dennoch hatte er kaum einen Zweifel daran, dass sich nichts gebessert hatte. Er beendete das Lied, dass er vor ein paar Minuten angespielt hatte und wandte sich an den Wirt. Im leisen Ton fragte er ihn: „Sagt, mein Herr, wie steht ihr zum Regiment unseres Landes?“ Der Schankwirt sah ihn überrascht an, dann zog er den Troubadour zu sich. „Dir als Straßenmusiker kann ich es nennen: Das Regiment ist verkommen. Mit Sicherheit befinden sich Leute darunter, die dieses Chaos im Land genießen. Den Straßenkünstlern ist es schon immer schwer ergangen, aber unter dieser Führung ist es selbst für normale Leute wie mich und meine Frau ein schwieriges Leben. Meine Gäste denken genauso, mit wenigen Ausnahmen natürlich. Warum fragst du?“ Kian blickte kurz hinter sich, da die Gäste nach ihm verlangten, wandte sich aber schnell wieder an den Wirt. „Ihr habt richtig erkannt, dass es der Straßenkunst nicht gut ergeht und ich habe es satt, immer alles befürworten zu müssen. Ich habe freilich nie für das Regime gestimmt, aber es lebt sich gefährlich als Rebell, da muss man gewisse … Vorsichtsmaßnahmen treffen bevor man sich äußert.“, erklärte er ruhig. Der Wirt musterte ihn, dann nickte er. „Immer spiel' was du möchtest, hier gibt es niemanden, der die Wachen rufen würde.“, sagte er schließlich und ging grinsend hinter den Tresen zurück. Kian nickte, begab sich seinerseits wieder auf seinen Platz. Er nahm die silberne Harfe in die Hände, stellte sich aufrecht hin und spielte die ersten Takte. Sofort verstummten die Anwesenden, denn dieses Lied war ihnen wohl bekannt. Nach einer kurzen Pause zum trinken, erhob Kian, nein, Kjell seine Stimme:

„Leere Straßen dieser Nacht,
Zeichen einer dunklen Macht.
Laufen, fliehen schnell wie Ratten,
die leisen Füße vor den Schatten.
Das lange Haar verdreckt vor Schmutz,
rennt sie fort, ganz ohne Schutz.

Mit zarten Händen den Freund umfasst,
hat sie kurz nicht aufgepasst.
Schon ist er fort, der Funken Hoffnung.
Mit ihm die letzte mutige Entscheidung.
Sie hat es verloren, ihr junges Leben,
wird sie es ihnen jemals vergeben?“


Kjell schluckte kurz, setzte wieder zum Gesang an. Aber er kam nicht dazu, denn einer der Gäste hatte sich von seinem Platz erhoben und ihm sein Instrument entrissen. Es war ein Mann mittleren Alters mit lichtem Haar und alter, verdreckter Kleidung, der ihm wütend ins Gesicht blickte. „Solche Aktivitäten sind verboten! Niemand erhebt Stimme gegen die Führung, auch kein kleiner Straßenkünstler! Selbst dann nicht, wenn er aus der Wüste kommt! Wenn die Wache davon erfährt, wird man dich Rebell in den Ketten legen und zu den Mördern an den Galgen hängen!“ Kjell musterte den Mann, dann erwiderte er trocken: „Ich bezweifle, dass jemand den Wachen Bescheid sagen wird. Ihr scheint nämlich der einzige zu sein, der dieser Meinung ist, Herr.“ Der Mann blickte sich um, sah die ernsten Gesichter der anderen Gäste. Es dauerte keine zwei Sekunden, da hatten sich die meisten Schon von ihren Plätzen erhoben, um dem Mann am gehen zu hindern, der genau das vorhatte. Als er die Tür erreichte, warfen sich ihm die anderen Gäste in den Weg, zogen ihn zurück, schlugen zu, brüllten und knurrten, drohten und traten. Kjell wandte sich ab, hob das Instrument auf, dass der Mann ihm aus der Hand entrissen hatte, und entfernte behutsam den Dreck darauf. Die Hilfeschreie des Mannes waren laut, grell und kaum zu überhören, aber dennoch kam niemand hineingestürmt, um nach dem Rechten zu sehen. Doch das Geschrei und die Geräusche von brechenden Knochen verstummten augenblicklich, als auf der Straße lautes Geschrei zu vernehmen war, als wäre die ganze Stadt außer sich. „FLÜCHTLING!“, war zu verstehen. Sofort drehte sich Kjell um. Hatte es endlich jemand geschafft?
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Beitrag  Eike Peace Di Jul 31, 2012 12:28 am

Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, SCHEIßE. Das war so gar nicht nach Plan gelaufen. Kurz nachdem Lucius Fesseln gelöst worden waren, hatte er sich auf die Wache gestürzt, die an der Truhe stand in der sich seine Waffen hoffentlich noch befanden.
Sie waren noch da. Lucius schnallte sich seinen Gürtel um, an dem noch immer sein knapp ein Meter langes, bläulich glänzendes Kurzschwert hing. Sein Köcher und sein Bogen waren auch da. Nur die 20 Pfeile fehlten. Na ja, wenigstens mussten die Delinquenten die Kleidung tragen die sie bei ihrem Verbrechen auch trugen und in einem der Stiefel musste doch noch ein Pfeil stecken. Ja. Da war er. Die Wachen hatten das Versteck nicht gefunden. Dieser Pfeil wird aufgehoben und nur für besondere Kunden verwendet.
Jetzt hatten ihn auch die anderen Wachen erreicht, sie würden es aber bald bereuen, denn mit einer Waffe in der Hand war ein Assassine noch gefährlicher. Der ersten Wache wurden die Beine von seinem Schwanz weggerissen. Als sie am Boden lag schlug er sie mit dem Schwertknauf KO. Er war zwar ein Mörder, aber kein Massenmörder.

Nach einiger Zeit schaffte Lucius es sich zum Ausgang zu bewegen und zu fliehen. Auf seinem Weg durch die Straßen der Stadt schlossen sich leider noch mehr Wachen und wütende Bürger seinen Verfolgern an.

Moment mal. Hörte er da nicht das Geräusch einer Kneipenschlägerei? Vielleicht half ihm ja das seine Verfolger abzuhängen. Er bog um die Ecke, rannte durch ein paar Gassen und dann direkt auf die Schlägerei zu. In der Kneipe „Zum Neuen Reich“ war anscheinend wieder für das Regime gewesen. Tja Pech gehabt. Gerade stolperten zwei Männer heraus, fielen auf den Boden und wälzten sich im Staub. Der Rest kam schon nach. Knirsch. Direkt neben Lucius Kopf schlug ein Pfeil in das Holz ein. Er musste sich beeilen. Es waren noch knappe 20 m bis zur Kneipe. Er bückte sich während des Laufens zu seinem Stiefel und zog den 20 cm langen Dolch aus reinem Silber. Die Spitze hatte er vor dem letzten Anschlag, besser gesagt „Auftrag“, gerade noch geschärft und gesäubert. Als er ihn aus dem Stiefel zog hörte er, wie ein Pfeil über seinen Kopf schwirrte. Scheiße. Das war verdammt knapp.
Er hatte die Masse erreicht und tauchte unter. Leider waren die Wachen nicht so blöd wie er gedacht hatte. Sie schoben die Masse auseinander. Als sie eich einen geraden Weg gebahnt hatten rief plötzlich jemand: „Nieder mit dem Regime! Lasst euch nicht gefallen was sie mit euch machen. Alle drehten sich um. Erleichtert stellte Lucius fest, dass es Felicitas war, der gerufen hatte. Der kleine Giftmischer hatte also überlebt. Ohne ihn wäre Lucius ziemlich arm dran gewesen, denn dann hätte er wieder nach Felia zurückgemusst um dort neue Leute anzuheuern. Fragte sich nur noch, wie lange Feluicitas noch lebte, denn jetzt zog eine Wache einen Pfeil, legte ihn in den Köcher…
und sank mit einem Stöhnen in sich zusammen. Sie ließ die Sehne los und der Pofeil schlug in ein Fenster des Gasthauses ein. Als sich die anderen Wachen von dem Schock erholt hatten war Felicitas jedoch schon weg. Lucius klopfte sich die Hände ab und legte das lange Brett wieder zurück auf den Stapel. Jetzt war Felicitas in Sicherheit. Und er auch. Während dem Tumult hatte er sich eine Person aus der Menge herausgezogen. Er hielt ihr den Dolch an die Kehle und ging langsam rückwärts. „Eine Bewegung die ich als Angriff werten könnte und dieser Troubadour stirbt“, schrie er. Dann zog er sich mit dem diesem zurück. Als er ungefähr 200 Meter weit weg war ging er um eine Ecke und zog den Troubadour in ein verlassenes Haus. Dort klopfte er fünfmal, zweimal, und neunmal auf den Boden. Dann öffnete sich eine Tür und er ging mit dem Barden zusammen hinein.
Als sie den Raum betreten hatten lies er den Barden los, zückte sein Kurzschwert, dass aus einem, rein schwarzen Kianu-Knochen hergestellt wurde und sagte:

„Gegen uns oder das Regime?“
Während er sprach stellten sich hinter Lucius noch mehr Leute in ähnlicher Kleidung auf. Menschen, Wüstenmenschen, Elfen aller Art, aber größtenteils die echsenartigen Felianer.

Er fragte noch mal: „Gegen uns? Oder gegen das Regime? Entscheide dich für uns und lebe oder entscheide dich für das Regime, hau ab verrate ihnen Unterschlupf und Klopfzeichen und schicke sie so alle in den Tod, bevor wir dich töten. Du hast Bedenkzeit, bis der Sand einmal durch die Uhr gelaufen ist.
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Beitrag  Rei-Sama Di Jul 31, 2012 12:30 am

Er musterte ruhig die anwesenden Leute, achtete nicht im geringsten auf die Klinge der Echse. Er hatte sich gedacht, dass ein Felianer eher dem Tod entrann als andere Bewohner dieser verfluchten Welt. Es wunderte ihn aber, dass man ihn einfach mit in dieses äußerst lächerliche Versteck gebracht hatte. Und dass er hier so viele seines gleichen treffen würde.
Nachdem er sich den ganzen Raum samt Einrichtung und Anwesender eingeprägt hatte, drehte er der Echse den Rücken zu und klopfte sich den Staub von den Sachen. „Du hast meine Sachen verdreckt.“, sagte er dabei. Seine Stimme war ruhig, wie immer, entspannt. „Was?!“, erwiderte der Felianer. Leise rieselten die Sandkörner durch die engen Windungen der Uhr. „Entscheide dich, Barde!“ Die Klinge wurde ihm an die Kehle gehalten. Kian sah auf. Barde?! Seine Augen verengten sich und er blickte über die Schulter. „Ich bin kein Barde, Echse!“, knurrte er. Blitzschnell drehte er sich um, entwaffnete den Felianer und richtete dessen Klinge gegen ihn. „Zudem bin ich dir wohl kaum Rechenschaft schuldig. Ich habe kein Interesse am Regime, aber ebenso wenig an ein paar dummen Feiglingen, die von einer kleinen Kammer aus agieren. Wenn ihr euch immer bedeckt haltet, werdet ihr nie etwas erreichen, geschweige denn etwas verbessern. Ihr wollt die Welt verändern? Dann fangt an zu handeln!“, meinte er kalt. Dann warf er die Klinge beiseite. Barde, pah! Dafür war er zu Stolz auf seine eigenen Werke!
Kian verschwand durch die Luke in der Decke und reckte sich, Hinter ihm knarrte es und er blickte zurück. Der Felianer folgte ihm hinauf, den silbernen Dolch griffbereit, wie auch das Schwert. Der Troubadour rollte mit den Augen und strich sich die Haare aus dem Gesicht. „Was hast du vor?!“, fragte die Echse knurrend. „Ich werde meine Sachen holen, die du zurückgelassen hast. Und meine Bezahlung! Was sollte ich sonst tun?“, erwiderte er und tat ein paar Schritte auf die alte Tür zu. Jedoch wurde er an der Schulter festgehalten, wieder spürte er kalten Stahl auf seiner Haut. „Du willst von meiner Loyalität gegenüber dem Regime wissen? Wie wär's, wenn du dir folgende Frage stellst: Wenn ich Anhänger der Regierung bin, warum interessieren mich eure Intrigen dann in keinerlei Hinsicht?“ Stille legte sich über sie, dann wurde Kian losgelassen. „Ich verfolge meine eigenen Pläne. Ja, ich weiß sogar wie ich das Regime in seinen Grundmauern erschüttern kann. Komm mir also nicht in die Quere, Echse. Und rate das auch deinen feigen Freunden da unten.“, sagte der Rothaarige und ging.
Nach einigen Minuten hatte er die Kneipe erreicht, in der er gespielt hatte. Vorsichtig blickte er durch die Fenster. Gut, seine Sachen waren noch da. Jetzt musste er nur noch hineingelangen, ohne von den dort herumlungernden Wachen gesehen zu werden, würden sie ihn doch sicherlich erkennen. Sein Gehirn arbeitete. Wo kamen diese lästigen Kopfschmerzen her? Nach ein paar Augenblicken der Überlegung schlich er hinter das Gebäude. Er hatte erwartet, dass diese Schänke eine Hintertür hatte und da war sie. Leise knackte er das Türschloss und schlich in den dunklen Flur. Er kam an der Küche und ein paar Kammern vorbei und auch am Zimmer, dass dem Schankwirt gehören musste. Leise öffnete er die Tür und blickte in pure Dunkelheit, lauschte. Er hörte kein einziges Geräusch und so trat er ein und schaltete das Licht ein, nachdem er die Tür geschlossen hatte. Er durchwühlte einige Schubladen und Fächer, bis er ein wenig Geld fand, welches er schnell in seine Taschen steckte. Er stahl nur ungern, aber ohne Bezahlung würde er dieses Mal nicht gehen.
Schnell hatte er das Licht wieder ausgeschaltet und das Zimmer verlassen. Leise eilte er zur Tür, die in den Schankraum führen musste. Er blickte durch das Schlüsselloch. Alle Anwesenden hatten sich von der Tür abgewandt, selbst die Wachen achteten nicht auf sie. Glück gehabt. Langsam und vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt breit – weit genug, dass er hinein gelangen konnte. Geduckt schlich er zu seinen Sachen. Als er in ihrer Nähe war, versteckte er sich schnell vor dem Blick eines Wächters, ehe er nach seinen Heiligtümern griff. Wieder geduckt eilte er nun zur Tür zurück und schlüpfte unbemerkt in den dunklen Flur. Als er auch diesen hinter sich gelassen und in die Nacht hinausgetreten war, schnallte er sich sein Schwert um und hüllte sich in seinen Umhang. Dann griff er nach seinen Taschen, in denen sich all seine Habseligkeiten befanden. Plötzlich merkte er, wie im Flur hinter ihm Licht anging und so eilte er in eine schmale Gasse zwischen ein paar Gebäuden. Er beobachtete, wie der Wirt aus der Tür trat und sich verwirrt umblickte. Kian wartete, bis er wieder drinnen war, dann lief er zum Vordereingang der Kneipe. Noch immer waren die Wachen hier, hatten nun selbst gemerkt, dass seine Sachen auf „unerklärliche Weise“ verschwunden waren. Er kicherte, dann eilte er die dunklen Straßen entlang, bis er den Stadtausgang erreichte. Hier würde er wohl nicht so schnell wieder auftauchen. Er schaute über die Schulter, ehe er die Stadtgrenze überschritt. Wen interessierte es schon, was ein Troubadour tat?
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Beitrag  MeisterCookie Di Jul 31, 2012 12:30 am

Von ihrem Platz aus hatte sie das Treiben beobachtet. Dieser Straßenmusiker war gut, war er doch unerkannt entkommen. Diese Städter hatten nicht einmal bemerkt, dass er ohne Verletzungen von dieser Entführung zurückgekommen war. Sie lauerte noch immer, warf dabei ihr langes schwarzes Haar zurück. Da kamen sie endlich aus der Kneipe. Sie atmete tief durch, dann sprang sie auf das Dach der Schänke – ohne Geräusche zu verursachen, versteht sich. Sie gingen die Straße hinunter und das Mädchen folgte ihnen unbemerkt, Bis sie sich trennten und einer von ihnen allein weiterging. Als dieser sich in eine dunkle Gasse begab, landete sie leise hinter ihm. Sie zog ihren kurzen Dolch und stach ihn in den Rücken des Mannes, welcher es kaum mitbekam. Diese Körperstelle war einfach perfekt, verursachte ein Stich im richtigen Winkel doch keine Schmerzen, der Verletzte verblutete aber umso schneller.
Als der Mann zu taumeln begann und letztendlich tot umfiel, beugte sich das Mädchen zu ihm hinunter und suchte seine Taschen ab. Sie fand Geld, Zigarren, Brotkrümel – und eine lange silberne Kette, die man ihr entwendet hatte. „Selbst Schuld, Dummkopf.“, schnaubte sie und richtete sich auf. Sie hatte hier niemanden töten wollen, aber wenn Wachen so dreist waren, ihre Ketten zu stehlen, hatte sie schließlich keine Wahl, oder?
Schnell hatte sie ihren Dolch abgewischt und weggesteckt, ebenso die Kette. Geschwind und geräuschlos sprang sie auf das Dach des Gebäudes, welches zu ihrer Rechten aufragte. Dann eilte sie auf diesem Weg durch die Stadt. Sie näherte sich den Stadttoren, als sie eine starke Macht spürte. Was ging hier vor sich? Sie drehte sich um und folgte ihrem Gefühl. Nach ein paar Minuten erreichte sie eine vermoderte, alte Hütte. Wer verbarg sich in einer solchen Bruchbude?! Vorsichtig ließ sie sich neben der Tür zu Boden fallen. Sie lugte durch das zerbrochene Fenster über ihr, konnte aber nichts erkennen. Merkwürdig, sie war sich sicher, dass hier die Macht herkam. Leise schlich sie sich in das Gebäude und sah sich um, fand jedoch nichts. Dann knarrten unter ihr die Dielen. Wie angewurzelt blieb sie stehen und hielt die Luft an. Sie konzentrierte sich. War unter ihr ein geheimer Raum? Sie tastete mit ihrem Geist den Boden ab, fand schließlich dünne Einkerbungen und Scharniere. Sie stand also auf einer Falltür! Sie stieß sich vom Boden ab und haftete sich an der Decke fest, wartete. Schon nach wenigen Momenten öffnete sich die Luke und eine Person sprang angriffsbereit in den Raum. Verwundert sah sich diese Person um, schleifte dabei den Schwanz hinter sich her. Ein Schwanz? War das etwa der entflohene Felianer? Sie schluckte. Als sie Gefahr lief, entdeckt zu werden, rollte sie sich zu einer anderen Stelle, hielt erneut die Luft an. Nach langen Augenblicken hielt es der Felianer – wie hatten ihn die Wachen doch gleich genannt? Lucius? - nicht mehr für nötig, sich weiterhin sorgen zu machen und wollte die Luke hinunter springen. Jedoch blickten sie sich genau in diesem Moment in die Augen. Das Mädchen sprang vor – stieß sie den Felianer durch die Luke – und rannte hinaus. Sie sprang auf das morsche Dach, lief so schnell sie konnte, jedoch spürte sie, wie sie verfolgt wurde. Sie suchte die Umgebung mit flüchtigen Blicken ab. Warum war sie auch immer so neugierig und brachte sich in solche Situationen?!
Ein Pfeil zischte an ihrem linken Ohr vorbei und ermahnte sie, noch schneller zu laufen. Die Verfolger rückten unausweichlich näher, das merkte sie. Sie erblickte aber bereits die Stadttore, hielt auf sie zu, sprang hinüber, landete auf dem Bogen, konnte sich aber nicht halten und stürzte. Unsanft landete sie auf dem Boden, stemmte sich hoch und richtete sich richtig auf. Als sie keuchend ein paar Schritte getan hatte, hörte sie ihre Verfolger. Sie waren nur noch wenige Meter von ihr entfernt – höchstens zehn! Das Mädchen rannte wieder los, nun lag offenes Feld vor ihr. Verdammt! Nach kurzer Überlegung griff sie in ihre Tasche und zog ein Kette, gefertigt aus diversen kleinen Knochen hervor, drehte sich um, konzentrierte sich. „Nebel!“, wisperte sie und plötzlich schlang sich ein Geist aus dichten Nebelschwaden um ihre Verfolge, warf sie zurück. Und sie rannte erneut los, dieses Mal mit der Gewissheit, dass sie in zwanzig Minuten genug an Weg hinter sich gebracht hatte um sicher zu sein.

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Beitrag  Wassergeist Di Jul 31, 2012 12:32 am

Kapitel 2


Ein leises Zwitschern ließ ihn verwundert aufblicken. Normalerweise sangen die Vögel nur am Tage und eine Nachtigall war schon lange nicht mehr hier gewesen, um ein wenig zu rasten. Langsam bewegte er sich durch das Wasser – grazil wie er war verursachte er kaum eine Bewegung des Leben spendenden Elements – ehe er vorsichtig auftauchte und den Blick schwanken ließ. Da – es war ein kleiner Vogel mit reinem weißen Gefieder. Er hatte die anderen von diesem schönen Wesen reden hören, gesehen hatte er aber noch keines. Es sang mit sanfter, wohltuender Stimme – Mondéan' waren Symbol des Sanftmuts und der Heilung, daher waren sie vor einigen Jahren sehr begehrt gewesen und deshalb auch beinahe ausgestorben.
Leise stemmte er sich am Rand der Quelle hoch und trat aus dem Wasser heraus. Mit schnellen Bewegungen war er am Baum angelangt, auf dem der Mondéan saß und die Nacht versüßte. Er hockte sich unter den Baum und schloss die Augen, genoss das Lied. Der leichte Wind, der aufkam, unterstrich die Vollkommenheit dieses Momentes, wie auch der Anblick der Quelle und des Waldes. Einfach alles stimmte hier überein, nichts fiel aus dem Rahmen. Selbst der Mond schien dem zuzustimmen, indem er alles mit seinem Glanz erhellte und leuchten – strahlen – ließ.
Doch irgendetwas störte ihn nun – in der Ferne lag die Königsstadt, viele Meilen entfernt, und irgendwie schien es dort Trubel zu geben. Laut den anderen konnte sich einer der gefangenen befreien und hatte zudem gleich eine Geisel genommen. Wie die Lage wohl momentan stand? Vielleicht rührte auch daher der Trubel. Jedenfalls merkte er, dass irgendjemand in diese Richtung lief – vielleicht sogar zwei, eine Person war gerade erst aufgebrochen.
Ob er sich denjenigen zeigen konnte? Er war schon immer neugierig gewesen und oft kam hier nun wirklich niemand vorbei, abgesehen von den Dorfoberhäuptern der Gegend, die alle paar Monate hierher kamen um für ihr Dorf zu beten.
Es war bereits seit vielen Jahren so, dass man diese Quelle verehrte, sprudelte in ihr doch das Wasser allen Lebens.
Er blickte überrascht auf, als er bemerkte, das der Mondéan aufgehört hatte, zu singen. War irgendetwas in der Nähe? Schnell war er aufgestanden und wieder zur Quelle gelangt, denn auch er bemerkte nun die näher kommende Seele. Graziös war er in das Wasser hinab getaucht – hier würde er diese Nacht nicht mehr herauskommen. Aber morgen oder den tag darauf – dann, wenn diese Fremden aus der Königsstadt hier waren.

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Beitrag  Eike Peace Di Jul 31, 2012 12:35 am

Es wurmte ihn noch immer. Wie konnte er sich nur so überrumpeln lassen?
Lucius rappelte sich wieder auf und renkte seinen Arm wieder ein.
Dieser dumme Barde, nicht nur, dass er ihr Versteck wahrscheinlich ohne ein Wimpernzucken an die Stadtwache verraten würde. Nein. Er hatte ihn auch noch vor seiner gesamten Gruppe entwaffnet und blamiert. Und dieses Mädchen. Bah. Blödes Weib. Aber leider hatte sie ihn genauso überrumpelt wie vorher der Barde. Lucius konnte nur hoffen, dass seine Leute sie erwischt hatten. Na ja, egal. Er stand auf und suchte seine Reisesachen.
Er steckte den Dolch wieder weg, säuberte das Schwert und dachte noch mal an seinen Vater.
Dieser war verschwunden, als Lucius noch ein Junge war. Entführt von seinem ehemals besten Freund – Vincenso la Rivera -, von Lucius befreit (siehe Die Khalsa-Chroniken) und dann von dem Regime in Ketten gelegt. Verfluchte Hunde. Sie hatten ihn nachts aus seinem Haus gezerrt und ihm fast den Schädel eingeschlagen. Dann hatten sie ihn mitgenommen.
Und wieder mal war Lucius auf der Suche nach seinem Vater und der Verfolgung des Regimes. Er öffnete die Falltür und blickte er’s vorsichtig hinaus. So eine Panne wie vorhin konnte er sich nicht noch mal erlauben. Nach einiger Wartezeit stieg er hinaus, ging zur Tür und bekam einen Stock ins Gesicht. „Scheiße“, flüsterte Ibrahim. „Tut mir Leid Lucius, ich wollte die Hunde des Regimes erwischen, die da vorhin rein sind.“ Regime-Leute? Verdammt und er hatte sie nicht bemerkt. Wahrscheinlich hatte dieser verdammte Barde sie verraten. Zum Glück hatten sie anscheinend weder ihn noch die Falltür entdeckt. „Ibrahim, ich muss dir etwas erzählen. Ich habe eine Idee, wer uns das Regime auf den Arsch gesetzt hat. Und du und ich werden uns diese Person jetzt vornehmen.“ Verdammter Barde. Aber warte nur. Du wirst schon deinen Anteil an der ganzen Sache bekommen. Deine Belohnung wird unermesslich sein.
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Beitrag  MeisterCookie Di Jul 31, 2012 12:35 am

Leise schnaufend versteckte sie sich hinter einem großen Baum am Rande eines Waldes. Langsam rutschte sie am Stamm zu Boden und breitete ihren Geist aus. Mist, ihr folgte jemand! Es waren etwa drei Personen und einer schien Spuren lesen zu können. So leicht würde sie also nicht entkommen können. Leise entfloh ihr ein Seufzen, sie richtete sich auf und kramte in ihren Taschen. Erst nahm sie ihre Knochenkette heraus und hängte sie sich um den Hals, dann griff sie nach einem kleinen Blasrohr und dazugehörenden Pfeilen, angefüllt mit Gift – das würde ihre Verfolger ein paar Stunden schlafen lassen.
Leise und Schnell kletterte sie in das Geäst des Baumes, sprang dann zu einem anderen und noch einen weiter. Dort hockte sie sich im Schutz der Äste hin und füllte das Blasrohr auf. Sie würde warten, warten, bis ihre Verfolger hier waren.
In Gedanken hing sie gerade bei dem Musiker – sie spürte, dass er auf eine große Magiequelle zulief. Vielleicht würde sie auch dorthin gehen, Leute mit großer Magie reizten sie sehr – sie selbst liebte Magie. Nicht umsonst war sie schon als Kind von der Shamanin ihrer Familie gelehrt worden, wie man die Zauberkünste lenkte.
„Was wirst du machen, wenn dir diese Magiequelle feindlich gesinnt ist, Straßenkünstler?“, wisperte sie in den Wind, welcher ihre Worte mit sich zu tragen schien.
„Sie ist dort entlang! Zum Wald!“, hörte sie jemanden rufen und spitzte die Ohren. In der Ferne erkannte sie ihre Verfolger – es waren wirklich drei Leute – und der an der Spitze deutete in ihre Richtung. Sie machte sich bereit. Die Verfolger liefen auf sie zu – eilig, wie sie es hatten, betrat einer nach dem anderen unvorsichtig den Wald.
Sie setzte das Blasröhrchen an … und schon fiel einer der Männer. Rasch schwang sie sich vom Baum und fing den Körper des Mannes ab, legte ihn ebenso leise nieder. Vorsichtig verschwand sie wieder in den Baumkronen – und der nächste fiel, der nächste wurde sanft von ihr zu Boden gelegt. Langsam schlich sie dem letzten hinterher – es war der Spurenleser und er war mit einem langen, dünnen Schwert bewaffnet. Das Mädchen erkannte, dass er grünlich schimmernde Haut und kurze, spitze Ohren hatte – ein Waldelf?
Leise schlich sie näher heran und versteckte sich hinter einem Baum, als sich der Elf umdrehte. Sie hielt die Luft an – weshalb hatte dieser Elf noch nichts gehört? Es erschien ihr schleierhaft, da gerade Waldelfen alles ausmachten, was nicht zu einem Wald passte. Erneut legte sie ihr Blasrohr an den Mund, schaute vorsichtig hinter dem Baum hervor und merkte, dass der Waldelf schon weitergegangen war. Sie lief ihm nach und als sie nahe genug war und er den Versuch tat, sich nach ihr umzudrehen, schoss der Giftpfeil geradewegs auf ihn zu, traf seine Halsschlagader und ließ den Mann taumeln, dann zu Boden fallen.
Das Mädchen stemmte die Arme in die Seite und nickte zufrieden.
„Gute Arbeit, wirklich gute Arbeit!“, dachte sie.
Sie drehte sich um, wollte geradewegs den Wald verlassen, aber sie bemerkte etwas.
„Eine weitere Magiequelle? Hier, in diesem Wald? Warum hatte ich sie nicht früher bemerkt?“
Verwirrt blieb das Mädchen stehen, streckte ihren Geist aus. Im Zentrum des Waldes befand sich jemand, der scheinbar viel magische Kraft besaß und den wollte sie nun sehen!
Mit schnellen Schritten lief sie zum Waldzentrum, dort blickte sie sich um. Der auskommende Wind umspielte ihren Körper und ließ ihr langes schwarzes Haar wehen, welche aufgrund der verschiedenen Steine darin leise Geräusche verursachten.
„Hm, wo bist du nur?“, fragte sie sich. Dann erblickte sie etwas in einem hohen Baum – und erschrak, stolperte. Langes schwarzes Haar fiel sanft über die Schultern der Gestalt vor ihr, die mit geschlossenen Augen auf dem Ast hockte. Smaragdgrüne Haut überzog den Körper und schimmerte trotz des tiefen Schattens. An der Hüfte war ein langes Katana befestigt und der Brustkorb hob und senkte sich leicht.
„Ein Drachenmensch. Direkt vor meinen Augen schläft ein Drachenmensch! Und das in einem Baum!“, wisperte sie erschrocken. Sie schluckte. Langsam und vorsichtig richtete sie sich auf – dieses Wesen wollte sie keinesfalls wecken. Leise schlich sie an dem Baum vorbei, sie wollte diesen elenden Wald endlich verlassen!
KNACK
Das Geräusch durchbrach die Stille und hallte mehrere Male wieder, ihr gefror das Blut in den Adern. Erschrocken fuhr sie herum und blickte in die rubinroten Augen des Drachen, welcher sich auf dem Baum aufrichtete und hinuntersprang. Direkt vor ihr landete er, gab ein lautes, gereiztes Knurren von sich – und blickte sie finster an. Ihr Herz raste, langsam tat sie einen Schritt nach hinten. Geduckt griff sie nach ihrem Dolch – wenngleich sie wusste, dass sie wohl kaum eine Chance gegen dieses Wesen hatte. Weitere Schritte folgten, in denen sie der Drachenmensch nur anstarrte.
„Glück gehabt … „, dachte sie, doch dann sprang das Wesen direkt auf sie zu – sie stolperte kreischend und fiel unsanft auf den Waldboden. Verängstigt schloss sie ihre Augen – was würde nun mit ihr passieren?


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Beitrag  Rei-Sama Di Jul 31, 2012 1:00 am

Mikas Chara

Drako reiste durch das ganze Land und sammelte viele seltene Gegenstände, wie sein Katana, welches er in einer Gruft eines ihm fremden Reiches gefunden hatte.
Er bekämpfte viele Gegner – Elfen, Menschen und sogar seine eigene Art, die Drachenmenschen.
Auf der Suche nach Schätzen kam er schließlich durch einen kleinen, dichten Wald.
„Ich werde mich mal genauer in diesem Wald umsehen, vielleicht kann ich ja etwas schönes für meine Sammlung entdecken.“
Er schmunzelte und betrat den Wald, der nach und nach immer dichter wurde – bis Drako sich plötzlich im Zentrum des Forstes wiederfand und sich umschaute,
„Hmm, hier ist wohl nichts zu holen …“
Er drehte sich gerade um, als plötzlich starker Wind durch die Blätter der Bäume rauschte. Drako staunte nicht schlecht, als er es bemerkte. Durch das Wehen des Windes und den Mondschein fühlte er sich an seine Kindheit erinnert, wie er als noch kleiner Drachenmensch immer unter den Kirschbäumen eingeschlafen war.
Er streckte sich.
„Naja, wenn ich schon einmal hier bin, kann ich wohl auch ein Nickerchen machen, so wie früher, als Kind.“, dachte er sich, sah sich um und suchte nach einem geeigneten Baum. Der, den er auswählte, lag direkt im Mondschein – er kletterte hinauf, gähnte herzhaft und schlief schnell ein.

Drako erwachte plötzlich, als er unter sich ein Knacken vernahm. Er sah hinab und erblickte ein Mädchen mit langem schwarzen Haar, wie die seinen.
„Was macht so ein kleines Mädchen um die Uhrzeit in einem dunklen Wald?“, fragte er sich innerlich. Daraufhin sprang er vom Baum hinunter – und erblickte einen Waldläufer, der mit gezücktem Schwert immer näher kam, während das Mädchen ihn nicht bemerkte. Er musste nur eins und eins zusammenzählen um zu erraten, dass er hinter ihr her war. Als er direkt vor dem Mädchen stand, sah sie ihn mit erschrockenem Blick an – und zückte zu ihrer Verteidigung einen Dolch. Drako tat einen weiteren Schritt auf sie zu und sie stolperte und fiel zu Boden. Der Drachenmensch sprang über sie hinweg und erschlug den Waldläufer mit seinen Klauen. In seiner Raserei riss der Drachenmensch dem Waldläufer die Gliedmaßen vom Körper und biss ihm den Kopf ab, schluckte ihn herunter.
Als er wenige Minuten fertig mit dem Verspeisen des Menschen war und sich gesäubert hatte, sagte er zu sich:
„Naja, er hätte besser schmecken können – an ihm war kaum was dran!“
Er leckte sich über seine Klauen – plötzlich aber dachte er an das Mädchen und drehte sich wieder um. Erfreut bemerkte er dass sie noch immer dort am Boden hockte – und noch mehr freute es ihn, dass er wieder frisches Essen bekommen hatte!
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Beitrag  MeisterCookie Di Jul 31, 2012 1:02 am

Ihr Herz raste, ihr ganzer Leib zitterte und ihr Atem ging schnell und Stoßweise. Bei ihrem Fall hatte sie auch den Dolch losgelassen, auf welchem sie mit ihrer Hand gelandet war – diese blutete nun stark, jedoch bemerkte sie es kaum. Der Schock, dass dieses … Ding auf sie zugesprungen war, saß noch zu tief, als dass sie einen klaren Gedanken fassen konnte.
Langsam blickte sie an sich herunter – ihr fehlte nichts weiter. Eine lange Strähne ihres Haares fiel ihr über die Schulter, was sie aufschrecken ließ. Langsam und zittrig versuchte sie, aufzustehen und als ihr dies geglückt war, gewann sie ihre Besinnung zurück. Blitzartig griff sie nach ihrem Dolch, wirbelte herum und blickte dem Drachenwesen finster in die Augen, während sie vorsichtig rückwärts lief, die blanke, mit ihrem eigenen Blut verschmierte drohend vor sich haltend.
„Geh weg!“, zischte sie und tat weitere Schritte rückwärts, als ihr Blick auf die Überbleibsel eines Menschen fiel. Sie schluckte.
„I-ich habe keine Angst, dich anzugreifen!“, rief sie mit schwankender Stimme. Ihr Lunge brannte und auch ihr Hals schmerzte stark – woher kam das? Sie merkte, wie ihr eigenes warmes Blut an ihrem Arm herablief und zu Boden tropfte. Schnell suchte sie ihre Umgebung ab – wenn sie nun rennen würde, würde ihr der Drache folgen? Und wenn sie dann den Nebel zu Hilfe rief? Innerlich schüttelte sie den Kopf – das würde wohl nicht helfen.
Wieder schluckte sie.
„H-hey, Drache – wer bist du? Und was machst du hier?“, fragte sie und überlegte fieberhaft, was sie nun tun sollte. Die Schwarzhaarige sah, wie sich ein warmes Lächeln auf das Gesicht des Drachen schlich und blickte ihn fragend an – was war mit diesem Ding los?
„A-antworte!“, knurrte sie und ging weiterhin rückwärts, bis sie gegen einen Baum stieß und erstarrte.
„Oh bitte, ich will einfach nur weiterziehen!“, dachte sie flehend und starrte in die rubinroten Augen des Drachen.

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Beitrag  Rei-Sama Di Jul 31, 2012 1:13 am

Mikas Chara

Drako lachte, als er die Frage des Mädchens beantwortete:
„Ich heiße Drako und bin ein Krieger auf der Suche nach seltenen Artefakten. Und wer bist du, kleines Mädchen?“
Der Drachenmensch bemerkte, wie sie immer weiter zurückwich und schließlich an einen Baum stieß. Langsam trat er immer nähe zu ihr, bis er direkt vor ihr stand. Dann wisperte er:
„Steck dein kleines Spielzeug weg, damit hättest du keine Chance gegen mich.“
Kurzerhand entwaffnete er sie und warf den Dolch beiseite. Dann bemerkte er, dass sie verletzt war und musste sich zusammenreißen, dass er sie aufgrund des leckeren Geruchs nicht auch noch in Stücke riss. Schließlich sagte er:
„Halt mal kurz still, Kleine, ich versorge deine Wunden wenn d nichts dagegen hast.“
Er lächelt sie dabei an um sie nicht weiter zu verängstigen.
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Beitrag  MeisterCookie Di Jul 31, 2012 1:14 am

Die Schwarzhaarige schluckte und zog eiligst ihren Arm weg – sie sah, wie sich der Drache zusammenreißen musste.
„I-ich kann das allein!“, sagte sie schnell, dann entwendete sie dem Drachen ihren Dolch und duckte sich unter seinem Arm hinweg, um von ihm zu weichen.
„Ich kann auf mich selbst aufpassen u-und die Hilfe eines … Urwesens wie dir b-brauche ich nicht!“
Ihr rechtes Ohr zuckte leicht – hatte sie da ein Geräusch gehört? Sie drehte den Kopf zur Seite, erblickte aber nichts verdächtiges. Den Drachen aus den Gedanken schiebend suchte sie die Umgebung ab. In der Ferne spürte sie eine weitere Magieanwendung – folgten ihr etwa noch mehr?
Sie wandte sich wieder dem Drachenwesen zu und zuckte erschrocken zusammen, da dieses plötzlich direkt vor ihr stand.
„D-du, Drache – du bist doch … groß und stark? U-und du willst mir nichts tun?“
Sie versuchte, ihr rasendes Herz zu beruhigen.
„I-ich werde vermutlich verfolgt – i-ich habe weiter östlich von hier eine starke Magiequelle gespürt – vielleicht sogar so stark wie du! Würdest du mich dorthin bringen? I-ich werde auch bezahlen – ich habe viele nützliche Gegenstände! Also, Drache … Drako, bist du einverstanden?“, fragte sie.
„Ob das so eine gute Idee ist ...“, dachte sie innerlich.
„Aber besser, als mich abstechen zu lassen – er scheint in Ordnung zu sein.“
Die Schwarzhaarige richtete sich richtig auf, steckte den Dolch weg und warf dann ihr langes Haar zurück. Ihr nun ruhiger und gelassener Blick traf auf den des Drachen, die dunkle violette Farbe leuchtete auf. Sie stemmte eine Hand an die Hüfte und deutete auf ihre Knochenkette.
„Mein Name ist Aélita. Aélita van Mill – Ich bin Shamanin und auf Reisen, um meine magischen Fähigkeiten zu schulen.“

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Beitrag  Rei-Sama Di Jul 31, 2012 1:20 am

Mikas Chara

Drako dachte, dass sie fliehen wollte, als sie unter seinem Arm verschwand, daher ging er ihr nach und eilte schließlich an ihr vorbei, damit er wieder vor ihr stand. Dann kniete er vor ihr nieder und sagte:
„Seit gegrüßt, Milady Aélita. Ich werde Ihnen nichts tun, das liegt nicht in meiner Natur – und Sie brauchen mich nicht bezahlen. Ich begleite Sie gern und beschütze Sie vor Ihren Verfolgern – und nun lassen Sie mich ihre Wunder versorgen.“
Er gab ihr einen Handkuss und richtete sich wieder auf, wartete auf ihre Antwort. Dabei warf Drako einen Blick umher, für die Sicherheit.
„Mailady Aélita, ist es nicht eine wunderschöne Nacht in diesem Wald?“
Der Drachenmensch sah verträumt hinauf zum Mond und genoss die Ruhe.
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Beitrag  Rei-Sama Di Jul 31, 2012 1:23 am

Kian


Kapitel 3


Mit ruhigen Schritten lief er über die weite, offene Ebene. Der kühle Wind wehte ihm die langen roten Haare aus dem dunklen Gesicht – wenngleich alles in der Nacht beinahe schwarz aussah. Er hatte vor ein paar Minuten den Mantel enger gezogen und sein langes Tuch aus der Tasche gekramt – ihm war unnatürlich kalt, obwohl er schon lange an das Klima im Königreich gewohnt war.
„Die Heimat vergisst man eben nicht.“, sagte er sich selbst und ließ den Blick schweifen. Er war vor ein paar Stunden an einem kleinen Wald vorbeigekommen, an dessen Rand ein großer schwarzer Hirsch graste – er fand es noch immer faszinierend, wie zutraulich das Wild des Festlandes war. In seiner Heimat gab es kein Wild, alles, was sie aßen, waren Schoten, Samen und das Fleisch gezüchteter Kreehgs – riesige Vogelkreaturen mit dunklem Gefieder und roten Federspitzen rund um Ohren, Augen und Schnabel. Sie waren schmackhaft, allerdings aßen sie nur Fleisch, wenn ein Ritual oder Fest anstand, da die Kreehgs auch zur Ernte verwendet werden mussten.
Kian lächelte mild – er hatte lange nicht mehr an sein ehemaliges Zuhause gedacht. Seine Hand glitt zu einem kleinen Messer an seiner Hüfte – er hatte es von seiner Mutter bekommen, als seine Mündigkeitsfeier gehalten wurde. Einen kurzen Blick warf er dann auf seine Panflöte, die er kurzerhand ergriff und an den Mund führte. Liebliche Töne entflohen dem Instrument – ein wenig Musik würde ihm den Weg erleichtern und ihn zudem von der aufkommenden Müdigkeit ablenken. In Gedanken ging er alle Lieder durch, die ihm einfielen und entschied sich schließlich für „Der tanzende Vogel im Mondenschein“ - ein beruhigendes Kinderlied aus seiner Heimat.
Es verging eine weitere Stunde, in der er versuchte, diese scheinbar endlose Ebene hinter sich zu lassen, jedoch erstreckte sich vor ihm noch immer die gleiche Landschaft. In der Ferne konnte er einen Wald erkennen – vielleicht sollte er dort rasten und am nächsten Tag weiterziehen. Langsam zerrte Erschöpfung an ihm – er war nun seit etwa einer Woche beinahe pausenlos unterwegs und hatte seit 4 Tagen nichts mehr gegessen, seit zwei Tagen nicht geschlafen. Das war immer so gewesen, seit er auf dem Festland war, aber dieses mal ermüdete es ihn schneller – der dumme Entführungsversuch dieser unhöflichen Echse war mit Sicherheit daran Schuld. Kian schüttelte den Kopf und blickte dann wieder zum Wald hinüber – er war versucht, dort einfach hinzurennen, aber ein ungutes Gefühl ließ ihn verharren. War ihm etwas entgangen?
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Beitrag  Eike Peace Di Jul 31, 2012 1:27 am

„Hat er uns gesehen?“ „Nein, ich denke nicht.“ „Was ist wenn doch?“ „Dann sitzen wir tief in der Scheiße.“ Verdammt. Er hatte sie garantiert gesehen. Sie waren nicht dazu gedacht einfach auf Bäume zu klettern, aber trotzdem. Mit diesem verdammten Barden hatte Lucius noch eine Rechnung offen. „Bist du dir sicher?“ „Nein verdammt. Aber dieser Pisser ist verdammt schlau.“ „Könnt ihr beide nicht einfach mal die Schnauze halten?“, fuhr er jetzt seine beiden Freunde an. Ibrahim und Felicitas verstummten sofort. Ja ja, er hatte immer noch die Befehlsgewalt von damals in seiner Stimme. Lucius wusste, dass es noch sehr lange dauern würde, bis sie den Barden angreifen würden. Deshalb entspannte er sich und dachte über die Ereignisse nach, die bis zum jetzigen Zeitpunkt in sein Leben getreten waren.
Nachdem er mit Ibrahim fluchtartig die Stadt verlassen hatte, musste er sich erst mal orientieren und versuchen die Spuren des Barden wiederzufinden. Im „Fünfeck“, einer Kneipe, die vornehmlich Gelehrte von der anderen Seite des Meeres besuchten, stießen sie dann auf Felicitas, der sich, so wie schon oft, hinter die Theke begeben hatte. „Felicitas, du Ganove“ , lachte Ibrahim und schloss seinen kleinen Freund herzlich in die Arme. „Du hast es also geschafft. Wie schön dich wiederzusehen.“ Ja es war schön Felicitas wiederzusehen. Nach ungefähr 12 Stunden ohne ihn dachte Lucius schon, er müsste sterben. „Hast du Louis gesehen?“, fragte er. „Nein, wie auch? Der agiert doch gerade im Süden.“ Verdammt. Lucius hätte Louis Unterstützung gut gebrauchen können. Aber egal. Mit Felicitas Hilfe hatten er und Ibrahim dann auch endlich eine Spur des Barden gefunden. Felicitas hasste Barden übrigens. Sein ehemaliger Boss Jess hatte dauernd versucht ihn anzugraben. Scheiß Barden-Schwuchtel.


Nun hatten sie ihn also gefunden. Hier auf den weiten Ebenen sollte es sich also entscheiden. Lucius lehnte sich wiederum zurück und wartete. Er wartete auf den Boten. Den Boten des Todes.
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Beitrag  Rei-Sama Di Jul 31, 2012 1:29 am

Kians Schritte waren langsam und bedacht, gewollt leise – er wollte nichts überhören. Seine Ohren waren nicht die besten, aber unterscheiden konnte er viele Geräusche. Und besonders Klänge verschiedener Instrumente, Holzarten und auch Metall konnte er wohl unterscheiden – etwas, dass man als Troubadour lernte. Daher hoffte er inständig darauf, dass seine Verfolger, wer immer diese waren, etwas ähnliches mit sich trugen.
Rasch warf er sein langes Haar nach hinten und setzte seine Hand wieder an den Schwertgriff. Langsam bewegte er seine Finger, sie waren kalt geworden und steife Glieder waren recht suboptimal in einem Kampf. Er brauchte jeden Muskel, den er hatte – vor allem die seines Oberkörpers. Er war ein guter Läufer und verglichen mit anderen Menschen ziemlich schnell, allerdings würde eine Flucht auf kahler Fläche wohl mehr oder weniger nutzlos sein – was brachte schon eine Flucht, wenn man kein Versteck hatte? Eigentlich könnte er sich den Wald vor ihm zu nutzen machen, aber im Springen versagte er schnell. Und im Dunkeln über eine Wurzel stolpern? Nein danke.
Hinter ihm raschelte etwas im Gras, sehr leise und er gefror förmlich. Ruhig atmend schloss er die Augen und versuchte, einen genauen Standort von dem, was hinter ihm raschelte, zu orten. Rechts hinter ihm, mehrere Meter entfernt – der einzige Grund, weshalb er es gehört hatte, war der aus dieser Richtung wehende Wind, der alles zu ihm trug. Er öffnete schlagartig seine eisigen Augen und atmete tief durch, ehe er sich langsam und mit gelassener Erscheinung umdrehte. Ein leises Seufzen entfuhr ihm und er musste ein Augenrollen unterdrücken – etwa hundert Meter entfernt stand diese unhöfliche Echse, zusammen mit einem – wie hieß diese Rasse noch gleich? – Gamener und einem klein geratenen Hemien und allesamt blickten ihn finster an. Die Echse blickte dabei wohl am finstersten – er wollte Rache, wie typisch.
„Was denn, Echse – willst du, dass ich dich in Stücke schneide?“, schnaubte er laut und stellte seine Tasche beiseite, ehe er sich seines Umhangs entledigte. Nur das Tuch ließ er an seinem Platz – bei diesen kalten Temperaturen musste er es nicht darauf ankommen lassen, sich die Stimme endgültig zu versauen. Und Halsschmerzen würden zusätzlich noch seine Konzentration und somit seine Kampffertigkeiten mindern.
„Bitte, komm doch her – ich habe nicht vor, den Rest der Nacht hier zu stehen. Du solltest dir den Vorteil zu Nutze machen, dass auch wir Wüstenmenschen in der Dunkelheit nicht viel wahrnehmen.“
Gelogen – er hatte helle Augen und helle Augen nehmen Licht stärker wahr als andere – wohl der einzige Grund, warum er seine Verfolger überhaupt sehen konnte.
Schnell packte er seine geliebten Instrumente zu seiner Tasche und seinem Umhang – hoffentlich blieben sie heil –, ehe er schwungvoll sein Schwert zog – er hasste den Kampf, hasste das sinnlose morden. Aber diese Echse würde er vorher wohl nicht abschütteln können.
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Beitrag  Eike Peace Di Jul 31, 2012 1:34 am

Ich liebe Rückblenden. Lucius lehnte sich zurück und dachte über die letzten Stunden nach, während er den Barden beobachtete. Er lag auf dem Rücken. Tot? Wahrscheinlich. Mit einer riesigen Wunde am Hinterkopf überlebt man nicht lange. Aber er brauchte ihn lebend. Verdammt.
„Ibrahim.“
„Was ist?“
„Musstest du ihn so stark mit der Keule schlagen? Ging das nicht vorsichtiger?“
„Klar Boss. Aber, wenn ich ihn nur gestreichelt hätte, wär er jetzt vermutlich nicht hier, nicht wahr?“
Da hatte er leider Recht. Wenn Lucius sich genau erinnerte lief alles ab wie folgt.


Nachdem dieser verfluchte Barde sie entdeckt hatte, sagte er, dass er nichts im Dunklen sehen würde. Pah. Dachte er wirklich, dass Lucius ihm glauben würde? Niemals. Einer seiner ersten Morde war ein Wüstenmensch. Und vor jedem Mord recherchiert er immer die Angewohnheiten seiner Opfer. Und auch deren natürliche Begabungen.
„Ich glaube dir nicht. Barde“
Das letzte Wort genoss er geradezu. Nun es würde kein großer Kampf werden. Das wusste er. Aber trotzdem. Man sollte immer vorsichtig sein.
„Ibrahim. Felicitas. Verschwindet.“
„Hä? Was meinen sie damit Boss?“
„Ihr sollt verschwinden du Riese. LOS!“
Mit einem Schulterzucken entfernten sich Ibrahim und Felicitas an dem Barden vorbei ins Dunkel.
Na dann mal los.
Lucius zog sein Schwert. Die dunkle Klinge funkelte im Mondschein. Dann griff er an. Ein Sprung. Vorhersehbar. Lucius hielt die Klinge waagerecht vor seinen Kopf und blockte den Schlag ab. Womit er aber nicht gerechnet hatte, war der Tritt, den er kurz nach der Landung des Barden von diesem in die Kniekehle bekam. Mit einem Stöhnen ging er zu Boden.
„Verdammt.“
Der Barde stand mittlerweile vor ihm. Hob seine Waffe auf, die ihm dummerweise aus der Hand gefallen war und lächelte.
„Wieso nutzt du nicht dienen Dolch? Er steckt doch in der Seite deines Stiefels, oder?“
„Den brauch ich nicht.“
„Na gut. Dann wirst du jetzt sterben.“
„Das denk ich nicht.“
Der Barde richtete sich auf. Hob sein Schwert.


Und sackte mit einem Aufschrei zusammen.
„Hast dir ja ganz schön lange Zeit gelassen Ibrahim.“
„Joh.“
„Na los. Hilf mir mal mit dem Ding hier.“
Gemeinsam hoben sie den Körper des Barden auf und brachten ihn in den Wald. Lucius klopfte an einen Baumstumpf. 3- kurz, 2- lang und einen Tritt. Die Platte auf dem Stumpf klappte nach oben und gab den Weg in das Versteck frei. Lucius und Ibrahim trugen den Barden eine Leiter hinunter und hatten Schwierigkeiten dabei, währenddessen nicht runterzufallen.
Unten angekommen legten sie den Körper des Barden auf eine der langen Holzbänke und setzten sich selber.


„Felicitas. Was meinst du, sollen wir jetzt mit ihm machen? Tot hat er keinen Nutzen mehr für uns.“
„Ich habe keine Ahnung Boss. Aber ich hab ihn ja auch nicht geschlagen, oder?“
„Tut mir ja Leid.“, meinte Ibrahim kleinlaut.
Scheiße. Was machen wir jetzt bloß mit dem?
„Ohhhhhh. Scheiße. Wo kommen den diese verdammten Kopfschmerzen her?“
Hä? Was? Verdammt. Der wacht auf.
„IBRAHIM!“
„Wo bin ich überhaupt? Und was sind das für…“
Das Ende des Satzes würden sie nie erfahren werden, denn Ibrahim hatte den Barden schon mit einem weiteren Keulenschlag wieder ins Reich der Träume befördert.
„Junge, Junge, Junge. Der Kerl hält was aus. Ibrahim. Ich würd die Haare von der Keule entfernen und das Blut abwischen. Und jetzt zu uns mein Freund.“
Lucius drehte sich um und sah dem Barden direkt ins Gesicht. Zumindest hätte er das getan, wenn dieser noch auf der Bank gelegen hätte.
Verdammt.
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Beitrag  Rei-Sama Di Jul 31, 2012 1:36 am

Langsam wagte er es, sich aufzusetzen und seine Augen zu öffnen, noch immer hatte er diese unerträglichen Kopfschmerzen. Vorsichtig berührte er seinen Hinterkopf – er konnte eine Wunde ausmachen und auch das inzwischen verkrustete Blut konnte er mühelos erkennen. Kian erinnerte sich noch daran, wie die Echse ihn gefunden hatte und wie ihr Kampf startete, nachdem diese zwei Hornochsen weggeschickt wurden – vermutlich hatte ihm dieser Riese etwas über den Schädel gezogen.
„Na warte, du Arsch!“, knurrte er vernehmlich und rieb sich die Schläfen. Dann erst warf er seinen Blick umher. Er befand sich allen Anschein nach in einem Wald, zu seiner Rechten war eine Quelle und über ihm war noch immer Nacht – oder wieder, wie auch immer.
„Ich wüsste zu gern, wo genau ich bin … und ob diese Echse meine Instrumente in Ruhe gelassen … … Wo … sind sie?“
Entsetzt stand er auf, taumelte und fiel zurück, drehte dann seinen Kopf zur Linken, wieder zur Rechten, drehte sich ein wenig um – aber nirgends konnte er seine geliebten Instrumente sehen.
„Oh Echse, ich bring dich um – das schwöre ich dir!“, fauchte er in die Luft, ehe er gezwungen ruhig ein- und ausatmete.
„Oh, du bist schon wieder wach?“
Erschrocken fuhr der Rothaarige hoch und stolperte von der Quelle fort, wo gerade eine Gestalt mit blau schimmernder Haut herausstieg und ihn neugierig angrinste.
„Was zur Hölle …?“, wisperte er und starrte die Gestalt unverhohlen an.
„Oh, keine Sorge, ich tue dir nichts! Dieser Gamener hat dich ja ganz schön zugerichtet – hast du Kopfschmerzen oder so?“
„Öhm … schon?“
Kian wich weiter zurück, bis er mit dem Rücken an einen Baum traf und tief durchatmete, ehe er sich an dem festen Stamm sinken ließ. Er schloss einen kurzen Moment die Augen um einen Versuch zu starten, die Kopfschmerzen zu verdrängen – was natürlich fehlschlug –, ehe er wieder aufblickte und mit erneutem Schrecken feststellen musste, dass die Gestalt mit der blau schimmernden Haut direkt vor ihm saß. Kian überlegte fieberhaft, was für eine Rasse vor ihm saß, allerdings fiel ihm nichts plausibles ein. Dann kam ihm noch eine andere Frage in den Sinn.
„Sag … öhm …“
„Ylli!“
„Ylli, ja … Sag, Ylli … hast du mich hierher gebracht?“
Das Lächeln Yllis wurde breiter und er nickte, ehe er seine rechte Hand kurz anhob.
„Und das hier habe ich auch mitgenommen!“, sagte er – und Kian sah, wie zu seiner Linken seine Taschen, Instrumente, sein Geld und auch sein Mantel erschien. Erleichtert gab er ein seufzen von sich.
„Ich hatte dich spielen hören, Mensch!“, sagte Ylli.
„Mich … spielen hören?“
„Ja! Du warst ja nicht mehr allzu weit von diesem Wald und somit meiner Quelle entfernt! Ich habe gesehen, was der Felianer und seine Kumpanen gemacht haben, da bin ich ihnen gefolgt und habe dich anschließend her gebracht.“
Kian nickte abwesend, dann fasste er erneut an die Wunde seines Hinterkopfes.
„Soll ich das heilen? Die Kopfschmerzen dürften davon zwar nicht enden, aber …“, meinte Ylli lächelnd, Kian überlegte kurz und nickte zögerlich – auf der Stelle legte sich die Hand der Gestalt an seine Wunde. Kian hatte aus den Augenwinkeln die Schwimmhäute zwischen den Fingern gesehen und schon kam ihm eine Idee was die Rasse Yllis anbelangte. Doch bevor er es ansprach, bemerkte er, wie sich die Wunde schloss und die Gestalt ihre Hand zurückzog.
„Fertig!“
„ja … danke.“
Er musterte das Wesen vor sich eingehend, bemerkte auch an den Füßen Schwimmhäute und dass die Kleidung eher spärlich war.
„Sag mal, bist du ein Wassermensch oder so etwas in der Art?“, fragte er schließlich, doch Ylli schüttelte den Kopf.
„Nicht ganz! Ich bin nicht von eurer Welt!“
Kians Blick wurde fragend.
„Guck nicht so – ich bin einer der Geister und Wächter dieser Quelle! Aber Mensch, wie ist dein Name? Du kommst aus der Wüste, richtig? Hier kommen nicht viele vorbei aber ein kleines Mädchen hat mir mal ein Buch über die verschiedenen Menschenrassen gezeigt!“
Kian atmete einmal tief durch – dass dieser Ylli ein Geist war, musste er erst einmal verdauen. Jedoch war es wohl nur fair, wenn er ihm auch seinen eigenen Namen verraten würde.
„Öhm … also ich heiße Kian Alish, bin Troubadour auf Wanderschaft und komme aus der Wüste, ja.“, erzählte er kurz und knapp. Der Wassergeist musterte ihn eingehend, nickte knapp und lächelte anschließend wieder …
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Beitrag  Wassergeist Di Jul 31, 2012 2:29 am

Er wandte sich um und trat zurück an seine Quelle, setzte sich dort an den Rand und warf dann wieder einen Blick zu dem Menschen. Der Rothaarige berührte noch einmal seinen Hinterkopf, dann ließ er die Hand sinken und griff mit der Anderen nach seinen Sachen. Aus einer Tasche nahm er die Panflöte heraus, die Ylli sich vor Stunden einmal angesehen hatte.
„Sag mal, Kian, was wollten der Felianer und seine Begleiter von dir?“, fragte er ruhig, der Wüstenmensch blickte auf und überlegte kurz, ehe er seine Augen wieder auf das Instrument richtete.
„Rache. Ich hab die Echse bloßgestellt, das hat wohl seine Ehre verletzt.“, sagte er schließlich.
„Nichts weiter? Sie sagten irgendetwas davon, dass sie dich lebend bräuchten.“
Der Rothaarige zuckte die Schultern.
„Vielleicht Informationen. Sie sind wie ich Gegner des Regimes, nur dass ich mit meinem Vorhaben weiter bin als sie.“
Ylli nickte leicht. Ihm fiel etwas ein, was die anderen ihm erzählt hatten.
„Hast du einen Verbündeten im Regime, der es infiltriert?“
Erschrocken und Misstrauisch zugleich sah der Troubadour ihm in die Augen.
„Woher weißt du das?“, fragte er knurrend. Ylli lächelte.
„Ich bin ein Geist – und Geister kriegen viel mit.“, antwortete er, stand anschließend wieder auf.
„Hast du Hunger? Ich habe Früchte geholt als du bewusstlos warst.“, erklärte er und deutete neben Kian – wo gerade ein Haufen verschiedenen Obstes erschien.
„Keine Sorge, ist nicht vergiftet!“

Der nächste Morgen brach an und er kletterte wieder aus seiner Quelle. Ylli bemerkte, dass der Troubadour gerade seine Sachen zusammensuchte, wahrscheinlich wollte er aufbrechen.
„Willst du wirklich nicht bleiben? Hier kommt selten jemand vorbei, mit dem ich reden kann.“, begrüßte Ylli ihn und der Wüstenmensch fuhr erschrocken zusammen. Der Wassergeist lachte leise.
„Entschuldige, aber du wirst mich wohl nie hören, wenn du immer so in Gedanken bist.“, meinte er schließlich, doch Kian rollte bloß mit den Augen.
„Nein, ich werde nicht bleiben. Ich muss in die nächste Stadt und meinen Geldbeutel ein wenig füllen. Außerdem täte ein richtiges Bett mal wieder gut.“, erklärte der Troubadour anschließend. Der Wassergeist beobachtete ihn dabei, wie er alles verschnürte und schließlich seine Haare neu zusammenband. In der Nacht hatte er ihm einen Krug Wasser zum waschen gebracht, daraufhin hatte er mit offenen Haaren geschlafen.
„Und wenn ich dich begleite?“
Der Wüstenmensch sah ihn fragend an, woraufhin Ylli lächelte.
„Hier passiert eh nichts – und wenn du wieder in Schwierigkeiten gerätst, kann ich dich wieder befreien. Außerdem ist es zu zweit leichter, gegen eine Gruppe zu bestehen!“
„Und deine Quelle?“
„Der wird es gut gehen! Warte kurz!“, sagte der Wassergeist und tauchte wieder ab, schwamm hinunter zum Grund der Quelle und griff dort nach ein paar Sachen. Schnell hatte er sich einen weißen Mantel übergestreift und Wechselkleidung, einen Armreif, ein paar Halsketten und sonstigen Kram in eine Tasche gepackt. Dann schwamm er wieder hinauf und kletterte aus der Quelle, sah den Troubadour freudig an und trat zu ihm. Der Wüstenmensch musterte ihn eingehend und deutete schließlich auf seine Füße.
„Oh … ich brauche keine Schuhe.“, erklärte er. Er konnte in Schuhe eh nicht richtig laufen, daher war es für ihn selbstverständlich, ohne zu reisen. Kian aber nickte nur ungläubig, wandte sich dann zum gehen.
„Tu mir bitte einen Gefallen – hör auf, mich vollzulabern.“
Ylli kicherte.
„Ich versuche es!“

Wassergeist

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